Es gibt diese kleinen verwunschenen Orte, an denen die Realität unvermittelt in einem Kaninchenbau verschwindet. Die Wunderkammer von Marco Assmann ist so ein Ort. Sobald Marco mich "zum besten Platz des Hauses" führt, sperrt mein Herz die Widrigkeiten des Lebens einfach aus. Diese Tatsache gepaart mit den sich wiederholenden Einladungen seines Kumpels Jens Burger locken mich immer wieder nach Lautenthal. Glücklicherweise spielt Jens oft an mehreren aufeinander folgenden Tagen und so hat jede*r die Chance auf ein Ticket.
Eigentlich wollte ich mir heute etwas mehr Zeit lassen, denn bei einem festen Sitzplatz kann ja nichts passieren. Aber der Musikhunger treibt mich früh aus dem Haus ... da kann man halt nichts machen. Also werfe ich mich ins Freak-Shirt und düse nach Lautenthal. Ich finde es ein kleinen wenig schade, dass wir nicht wie im letzten Jahr im Innenhof sitzen werden, das Wetter würde gut dazu passen, aber ich genieße die Atmosphäre im schnuckeligsten Varieté-Theater des Landkreises. Mir geht jedes Mal wieder das Herz auf, wenn die Ersttäter*innen ihr staunen über diesen Ort nicht verbergen können.
Natürlich beginnt der Abend mit einer kleinen Stichelei zwischen Marco und Jenzi und ein paar Burger / Schröders-Klassikern. Egal ob #ichtrinkdichschön, #todindernordsee (heftiges Arme schwenken inklusive) oder #bittebitte ... Jens versucht sich warm zu spielen, während Marco rumkaspert, um die Stimmung anzuheizen. Ich nenne es gerne das "3 Song-Ritual", wenn ein*e Künstler*in die ersten drei Songs am Stück spielt, um Nervosität und Lampenfieber abzulegen. Ich glaube der Jenzi hat es in dieser Beziehung heute echt schwer, aber so ist das halt. Und es heißt ja nicht umsonst "wer solche Freunde hat, der braucht keine Feinde" mehr. Aber Jens nimmt es mit Humor und geleitet das Publikum mit #hartz4 und #weichei durch den weiteren Abend.
Egal, ob Schröders, Monsters oder Burger-Solo-Programm, ein Abend mit Jens Burger in der Wunderkammer ist eine musikalische und emotionale Achterbahnfahrt. Also geben sich #einpferd, #blues und
#tränenaufpapier die musikalische Klinke in die Hand. Und ich schwanke zwischen einem breiten Grinsen und Melancholie. In meiner Reihe sitzt bzw. hüpft eine Mini-Fännin, die inständig auf ihren
Lieblingssong hofft und dank der Twitch-Abende wirklich jeden Song mitsingen kann. Wenn ich solche Mini-Fans sehe, dann möchte ich einfach nur schmelzen. Mein Glauben an die Göttin der Musik und
ihr Wirken ist dann immer ganz stark. Und passend zu meiner Stimmung stimmt Jenzi #liebergott an. Manchmal ist das Leben einfach nur fabelhaft.
Jenzi ist im Zweitberuf Fotograf und so lag ein Song wie #photoshop irgendwie nah. Der Song erinnert mich immer ein wenig an die Religion der Haitianer, sozusagen Voodoo 2.0. Und während ich so
innerlich vor mich hin kichere, kündigt Burger mit #sususu den letzten Song vor der Pause an.
In der Pause habe ich endlich Zeit sehr nette Menschen zu begrüßen und die Seele baumeln zu lassen. Für einen kurzen Moment denke ich daran, wie es wäre jetzt in Hamburg bei der Terry Harbour Cruise zu sein, aber der Gedanke verfliegt so schnell wie er gekommen ist. Wenn die letzten zwei Jahre eine Sache bewiesen haben, dann wie wichtig es ist, den Moment zu genießen.
Momente genießt auch Jens Burger gern und so wird #derfisch mit Marcos Hilfe mit special effects untermalt. Ich verliere mich zwischen Lachen und Mitsingen. Der #sexkrankeexpunker verwandelt uns
in einen Haufen 15jähriger und die erste Reihe lässt es sich nicht nehmen #dasschafisttot ordentlich in Szene zu setzen. Ich vermisse die Monsters-Abende und erinnere mich daran wie wir vor ein
paar Jahren in der Kufa Lösecke den #frosch abgefeiert haben.
Jenzi legt noch einen drauf und Marco bekommt einen weiteren Sondereinsatz, denn es geht um #selbstverständlichkeit und #selbstvertrauen. Der Song #wieihrmichwolltet passt gerade viel zu gut in
meine berufliche Realität und musikalische Liebeserklärung #fürimmer lässt mich dahinschmelzen. Jenzi und Marco nehmen den Unterhaltungsauftrag wirklich sehr ernst. Es wird gescherzt, gefrotzelt
und musiziert als gäbe es kein Morgen mehr. Wir bekommen noch ein schönes Schröders-Song-Duo auf die Ohren und zu #lassunsschmutzigliebemachen und #saufensaufensaufen erbebt die Wunderkammer
unter der Euphorie der Fans. Endlich hat das Warten für die Mini-Fännin aus meiner Sitzreihe ein Ende ... zum #seefahrerlied erstürmt sie die erste Reihe und die Herzen aller Anwesenden. Der Song
ist ein klassischer Rausschmeißer, aber auf dieses Spiel lassen wir uns nicht ein.
Aber Jenzi hat schnell ein Einsehen mit uns und aus den erhofften zwei werden ganze vier Zugaben. Ich bin wie immer ganz beseelt von Burgers Version des Widmann Klassikers #zweitrauben ... der
Song ist einfach der Hammer. Gemeinsam gehen wir mit der #laterne und feiern das Mädchen mit den #dreiblauenaugen. Mit #niewiederrocknroll verabschiedet sich Jens Burger dann endgültig von
der Bühne ... nur um ein paar Minuten später gemeinsam mit Marco die Schlager-Party an der Bar zu eröffnen. Diese beiden Typen und Songs von Udo Jürgens ... einfach eine unschlagbare Kombi.
Auf dem Heimweg zappt sich meine innere Jukebox durch die Songs des heutigen Abends, also bleibt das Radio aus. Und ich freue mich auf künftige musikalische Abenteuer mit Jens Burger und seinen musikalischen Wegbegleitern und Freunden ... egal ob Beckenrand oder Musa, die Tickets an meinem magnetboard versprechen großartige Abende.
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