2020 hätte das Wingenfelder-Jahr werden sollen ... eine Clubtour zum 10jährigen, das wäre eine schöne Sause geworden. Aus bekannten Gründen wurde daraus leider nichts. Erst wurde die Tour verschoben, dann wurden die Ersatztermine abgesagt ... es ist ein Elend. Umso größer war meine Freude über die Ankündigung der Wingenfelder Trio Abende in Braunschweig und auf der Inselfestung Wilhelmstein.
Für den Ausflug ans Steinhuder Meer konnte zwei nette Mitfahrerinnen gewinnen. Allein im Auto sind solche Strecken nämlich echt langweilig und das ständige Alleinfahren ist ja auch nicht
besonders umweltfreundlich. Und so machen wir uns gegen Mittag zu dritt auf den Weg nach Steinhude. Wir haben bestes Ausflugswetter, für meinen Geschmack könnte es auch gern ein paar Grad kühler
sein, und in meinem Kopf singt Ulrich Tukur unermüdlich das Lied von der Strandbar am Steinhuder Meer. Wir meistern den Highway to Hell (aka A7) beinahe störungsfrei und der kleine
Stop-and-Go regt mich heute nur ein kleines bisschen auf.
Wir haben noch jede Menge Zeit und gönnen uns bei einem Spaziergang an der Promenade ein leckeres Eis. In meinem Kopf geht die Jukebox an und der Keiler singt vom Softeis am Strand. Kurz
vorm Ablegen der Pendelboote darf ich dann endlich meine Bonusfamilie in die Arme schließen. Ich habe mich so sehr auf diesen Tag gefreut und bis jetzt ist er einfach perfekt. Nach dem Übersetzen
auf die Insel bleibt noch jede Menge Zeit das Leben in vollen Zügen zu genießen und die Zeit zu verplaudern. Es ist einfach wundervoll hier im Kreise meiner Lieblingsmenschen zu sitzen und das
Leben einfach nur schön finden zu können. Im Hintergrund läuft eine richtig gute Pausenmusik-Playlist mit 3 Miles to Essex und allem was das Herz begehrt. Ob ich dieses kleine Glück wohl
dem Martin am Mischpult zu verdanken habe?
Das Konzert in dieser tollen Location haben wir in jedem Fall dem guten Torsten von Block Musik zu verdanken.
Die Atmosphäre auf der Insel ist super entspannt und ein Hauch von Urlaubsfeeling breitet sich zwischen Picknickdecken, Anglerstühlen und Bierzeltgarnituren aus. Die Menschen hier sind so
musikhungrig, dass Volker sogar Applaus dafür bekommt, dass er kurz auf der Bühne seine Instrumente checkt.
Pünktlich und mit liebevollen Worten eröffnet Torsten Block den Abend. Und da ist auch schon das Wingenfelder Trio auf der Bühne. Thorsten ist mit der Mandoline bewaffnet, also startet der Abend
mit #cowboy. Kai frotzelt ein wenig mit dem nicht-zahlenden Publikum auf dem Wasser und bei den Parallelveranstaltungen und wir singen ein Ständchen für die Geburtstagsparty nebenan. Volker nutzt
die Gelegenheit für ein paar Worte während Thorsten das Instrument wechselt und das Trio #derplanetistbewohnt anstimmt. Ich frage mich, wann es wohl vom rumsitzenden Publikum hinter mir
akzeptiert wird, dass ich anfange zu tanzen, aber im Moment schwelge ich noch. Kai erzählt eine Anekdote aus dem Sommer 1992 und ich kann nicht aufhören zu grinsen, denn bei diesem Fury &
Friends Konzert im August 1992 auf der Kaiserpfalz habe ich meine Liebe für die Live-musik gefunden. Damals war es genauso heiß, wie heute und die Stimmung war mindestens so gut wie heute. Damals
wie heute waren die Momente #perfekt und ich war #mittendrin und hab das Leben gefeiert. Ich kann hier einfach nicht mehr rumsitzen, ich muss einfach tanzen ... alle, die hinter mir sitzen tun
mir ganz kurz leid. Die Setlist kommt mir angenehm bekannt vor, ein unschlagbarer Vorteil, wenn man Wiederholungstäterin ist, und ich verliere mich in Thorstens kleiner Geschichte zu
#irgendwannzurück. Thorsten verpasst mir mit seinem Instrumental Solo eine fette Gänsehaut ... keine leichte Sache bei über 30 Grad. Der Wind übernimmt zwischen den Songs die Macht über die
Mikrophone und Martin muss sich bestimmt ganz schön anstrengen, um die Qualität des Sounds auf diesem Niveau zu halten. Bei Songs wie #aragona und #revolution kann mich nichts auf meinem
Sitzplatz halten. Glücklicherweise kommt bei #revolution endlich Bewegung ins Publikum.
#bismeinbauchglüht legt eine angenehme Stille über die Inselfestung und Kai bemüht bei der Ansage von #brüder mal wieder den ewigen Gallagher-Vergleich. Ich muss schmunzeln, denn am Mittwoch habe
ich auch einen Gallagher-Vergleich gemacht, aber der war weniger nett gemeint. Thorsten erzählt von Radio-Promo und der Warnung vor Rockmusik ... so ist das Leben halt, wenn es um #dieunperfekten
geht. Ich wette, dass jemand anderer im Publikum gerade eine Gänsehaut am Herzen hat. Ich feiere #trainyourself und erinnere mich an diesen tollen Abend in der artfarm ... die Wingenfelder
Release-Party war schon eine echt coole Nummer.
Ich habe keine Ahnung wie das geht, aber mit #diewand schaltet Kai mir jedes Mal den Verstand aus und öffnet mein kleines musikverliebtes Herz. Und dann blicke ich gemeinsam mit Thorsten durch das #fensternachsüden in eine fantastische Zukunft. Natürlich geht #verliebdichnicht nicht ohne zu tanzen und so kleine Texthänger machen einen Live-Moment doch erst unverwechselbar und sympathisch. Kai hat so recht, wenn er sagt, dass der nächste Song zu kaum einem Abend so gut passt wie zum heutigen ... #irgendwoistimmersommer und heute ist es eben hier. Gemeinsam gehen wir auf große #klassenfahrt ... mir fehlt die Keiler-Version gerade sehr.
Das Wingenfelder-Trio möchte sich eigentlich verabschieden, aber wir beginnen das Ringen um die Zugabe und werden mit einem Fury-Klassiker belohnt. Nach 12 Jahren Wingenfelder steht immer noch
#timetowonder auf der Setlist und ich kann es einfach nicht begreifen. Rational kann ich es nachvollziehen, aber für mich könnte Kai seine Ansage langsam wahr werden lassen. Ich könnte ein
Wingenfelder-Konzert auch gut ohne Fury-Song überstehen, aber wahrscheinlich bin ich in dieser Angelegenheit ein bedauerlicher Einzelfall. Glücklicherweise ist kein Wingenfelder-Konzert ohne die
Geschichte der #bestenbandderwelt vorbei ... das Publikum feiert, wie der Song es verdient. Mit dem Little Red Riding Hood Song #cannonball entlässt uns das Trio in die Nacht und Volker verpasst
mir mit der Harmonica of Death die sensationellste Gänsehaut des ganzen Abends. Das Konzert ist nun endgültig vorbei und die ersten Menschen brechen zu den Booten auf.
Es sind zu viele Menschen auf der Insel als das es sich lohnt auf die Band zu warten und der Weg nach Hause ist weit. Also nehmen auch wir das erste Boot zurück nach Steinhude und treten beseelt
den Rückweg an.
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