Heute ist wieder einer dieser verrückten Tage, an denen nichts der gängigen Logik folgt. Falls jemand Beispiele braucht, bitte sehr:
Distanz Büro - Musikzentrum Hannover 37 km ... Distanz Home Office - Musikzentrum Hannover 98 km - aus unerklärlichen Gründen bin ich heute im Home Office; zu Hause ist das Wetter so lala und ich entscheide mich für Jeans und das Beckenrand-Shirt ... in Hannover hätte ein lockeres Sommer-Outfit ausgereicht; auf meinem Ticket steht 10. Februar ... wir schreiben den 18. August.
Diese Welt ist ziemlich verrückt und viel zu stressig, also lasse ich um 18.01 h den Stift fallen, schmeiße mich ins Party-Outfit und versuche über den Highway to Hell (aka A7) stressfrei nach Hannover zu kommen. Dieser Versuch ist eher von mittlerem Erfolg gekrönt und die begleitende Playlist meiner Lieblings-Rap-Songs steht in jedem Fall auf der Seite der Plus-Punkte. Und während das Intro aus Juse Jus aktuellem Album JuNi läuft, frage ich mich, ob dieser Song wohl heute den Abend eröffnen wird. Auf wundersame Weise gelingt es mir, der Einpark-Legasthenikerin, einen vernünftigen Parkplatz zu finden und angesichts der Temperaturen bzw. Luftfeuchtigkeit staune ich auf dem Weg ins Musikzentrum immer noch darüber, dass auf meinem Ticket ein Februar-Termin angedruckt ist. Aber die ganze Grübelei bringt ja selten einen Nutzen hervor und so beschließe ich kurzerhand das Denken für die nächsten Stunden einzustellen.
Distanz Büro - Musikzentrum Hannover 37 km ... Distanz Home Office - Musikzentrum Hannover 98 km - aus unerklärlichen Gründen bin ich heute im Home Office; zu Hause ist das Wetter so lala und ich entscheide mich für Jeans und das Beckenrand-Shirt ... in Hannover hätte ein lockeres Sommer-Outfit ausgereicht; auf meinem Ticket steht 10. Februar ... wir schreiben den 18. August.
Diese Welt ist ziemlich verrückt und viel zu stressig, also lasse ich um 18.01 h den Stift fallen, schmeiße mich ins Party-Outfit und versuche über den Highway to Hell (aka A7) stressfrei nach Hannover zu kommen. Dieser Versuch ist eher von mittlerem Erfolg gekrönt und die begleitende Playlist meiner Lieblings-Rap-Songs steht in jedem Fall auf der Seite der Plus-Punkte. Und während das Intro aus Juse Jus aktuellem Album JuNi läuft, frage ich mich, ob dieser Song wohl heute den Abend eröffnen wird. Auf wundersame Weise gelingt es mir, der Einpark-Legasthenikerin, einen vernünftigen Parkplatz zu finden und angesichts der Temperaturen bzw. Luftfeuchtigkeit staune ich auf dem Weg ins Musikzentrum immer noch darüber, dass auf meinem Ticket ein Februar-Termin angedruckt ist. Aber die ganze Grübelei bringt ja selten einen Nutzen hervor und so beschließe ich kurzerhand das Denken für die nächsten Stunden einzustellen.
Das Musikzentrum ist eine von diesen netten Locations ... immer entspannte Security, eine sehr nette Theken-Crew und ausreichend Platz für alle Konzert-Typen. Egal ob Moshpit-Liebhaber*in
oder stille Genießer*in, im Musikzentrum Hannover findet jede*r seinen Platz ... egal wie voll der Laden ist.
Die Wartezeit bietet einen Vorgeschmack auf die klimatischen Bedingungen des weiteren Konzertabends ... es ist schon jetzt wärmer als es gut für mich ist. Aber die Atmosphäre ist mega entspannt ... niemand schaut auf die Uhr und alles lassen sich in den Beats der "Pausenmusik" treiben.
Die Wartezeit bietet einen Vorgeschmack auf die klimatischen Bedingungen des weiteren Konzertabends ... es ist schon jetzt wärmer als es gut für mich ist. Aber die Atmosphäre ist mega entspannt ... niemand schaut auf die Uhr und alles lassen sich in den Beats der "Pausenmusik" treiben.
Den Abend eröffnet ein Typ mit Gitarre, der sich als Nikita Gorbunov vorstellt. Moment mal, ist das nicht der Typ, der auf dem aktuellen Juse Ju Album den Song Gleisbett
maßgeblich mitgestaltet? Für kurze Zeit arbeitet mein Kopf auf Hochtouren, aber der Typ lenkt mich mit seiner Gitarre sofort vom Denken ab. Dieser Typ, der von sich selbst von einem
Menschen mit Migrationsvordergrund spricht, ist ein echter Entertainer. Mit 4 Songs aus der Kategorie lustig und intelligent, lenkt er uns vom Alltag ab und outet sich als Fan der
Performerin (Sängerin?) Blümchen ... und dass macht sehr viel Spaß. Nikita Gorbunov ist einer dieser Typen, die am Lagerfeuer alles spielen können, dabei Frauenherzen erobern,
ohne die anderen Jungs zu verprellen.
Vor mir füllen sich die Reihen ...leider mit Menschen aus der Kategorie Menschen über 1,80m und die sehen sehr Moshpit-freudig aus, was in meiner Hobbit-Welt nicht unbedingt ein Positiv-Merkmal ist.
Vor mir füllen sich die Reihen ...leider mit Menschen aus der Kategorie Menschen über 1,80m und die sehen sehr Moshpit-freudig aus, was in meiner Hobbit-Welt nicht unbedingt ein Positiv-Merkmal ist.
Nach einer kurzen Pause nimmt uns Juse Ju (aka der Jus-Meister) mit auf eine wilde Rap-Achterbahnfahrt ... einmal kreuz und quer durch die Diskographie des Jus-Meisters. Wider Erwarten
beginnt der Abend nicht mit dem Intro, sondern mit dem #kranichkick. Binnen Sekunden lasse ich den Alltag los, denn Juse entführt mich sofort in diesen Mix aus Japanophilie,
Battle-Rap und Realitäts-Bashing. Zum Nachdenken bleibt mir keine Zeit, denn das Medley aus #7eleven, #übertreibnichtdeinerolle, #edelgord und #mittelschichtmänners nimmt mich mit auf
eine überwältigende Rollercoaster-Fahrt aus Beats und Gefühlen. Juse Ju wurde in der Freestyler-Szene sozialisiert und er hat sich eine positive Prägung aus dieser Zeit bewahrt. Diese
realitätsgefährdenden Szenerie auf der Bühne wird gestützt von Nikita Gorbunov, der sich an der MPC ins Zeug legt. Das Publikum hat längst Feuer gefangen und linker Hand bildet sich eine
Formation vor der Bühne, die man durchaus aus Moshpit im pränatalen Zustand bezeichnen könnte. Aus den Augen des Jus-Meisters sprüht tiefe Liebe für das Publikum.
In der ersten Reihe kommt es zu einem kleinen Unfall. Ein fliegendes Mic verursacht eine Beule und jagt allen Beteiligten einen ordentlichen Schrecken ein. Glücklicherweise ist wohl nichts schlimmeres passiert und Juse ist ein sehr fürsorglicher Mensch und sorgt sofort für eine Entschädigung.
Gefühlt greift jetzt die 3-Song-Regel, Juse hat die Start-Nervosität abgelegt und verspricht, dass hier und heute niemand den Saal in trockenem Zustand verlassen wird. Ein Spruch aus der Rubrik "keiner kommt hier lebend raus" und was mich angeht, stimmt der Satz zu 100%, denn ich bin jetzt schon ziemlich durch ... die Klamotten kleben mir am Körper und es ist mir sch...egal.
Und sch...egal ist genau die richtige Einstellung für den nächsten Song. Die #fickgebung entlastet meine Seele um die Last des Alltags und vielen im Saal scheint es ähnlich zu gehen. Das "reallife" zählt nicht mehr, wichtig ist nur noch der Augenblick ... das Hier und Jetzt. Ich lasse mich treiben, verliere mich in den Beats und das Publikum stellt #einekleinefrage. Die Frage könnte einfach #howdareyou lauten, aber diese Welt ist viel komplexer und der Jus-Meister beobachtet die Realität sehr genau. Ich bin gerade schwer verliebt in die Beobachtungsgabe und Empathie von Juse Ju. Sein Talent, die Realität in Lyrics zu pressen, ist einfach unfassbar. Es sind diese Lyrics, die mich von Minute Eins an für diesen Künstler eingenommen haben und ich würde meine heutige Juse-Konzert-Premiere als sehr gelungen bezeichnen.
In der ersten Reihe kommt es zu einem kleinen Unfall. Ein fliegendes Mic verursacht eine Beule und jagt allen Beteiligten einen ordentlichen Schrecken ein. Glücklicherweise ist wohl nichts schlimmeres passiert und Juse ist ein sehr fürsorglicher Mensch und sorgt sofort für eine Entschädigung.
Gefühlt greift jetzt die 3-Song-Regel, Juse hat die Start-Nervosität abgelegt und verspricht, dass hier und heute niemand den Saal in trockenem Zustand verlassen wird. Ein Spruch aus der Rubrik "keiner kommt hier lebend raus" und was mich angeht, stimmt der Satz zu 100%, denn ich bin jetzt schon ziemlich durch ... die Klamotten kleben mir am Körper und es ist mir sch...egal.
Und sch...egal ist genau die richtige Einstellung für den nächsten Song. Die #fickgebung entlastet meine Seele um die Last des Alltags und vielen im Saal scheint es ähnlich zu gehen. Das "reallife" zählt nicht mehr, wichtig ist nur noch der Augenblick ... das Hier und Jetzt. Ich lasse mich treiben, verliere mich in den Beats und das Publikum stellt #einekleinefrage. Die Frage könnte einfach #howdareyou lauten, aber diese Welt ist viel komplexer und der Jus-Meister beobachtet die Realität sehr genau. Ich bin gerade schwer verliebt in die Beobachtungsgabe und Empathie von Juse Ju. Sein Talent, die Realität in Lyrics zu pressen, ist einfach unfassbar. Es sind diese Lyrics, die mich von Minute Eins an für diesen Künstler eingenommen haben und ich würde meine heutige Juse-Konzert-Premiere als sehr gelungen bezeichnen.
Zwischen den Songs macht der Jus-Meister sehr dezidierte Ansagen ... von Politik-Kritik über Chef*innen-Bashing bis zum Musiker-Diss ist wirklich alles dabei ... diese Zwischentöne haben
sich gewaschen.
Natürlich geht es auch heute um DAS Themenfeld, das die Menschheit bewegt ... Liebe und Beziehungen. Egal, ob die Toxizität der Paarbeziehung oder das blame game zum Beziehungsenden,
#clarasverhältnis, das Thema Liebe im Allgemeinen, #lovesongs, oder toxische Männlichkeit, #männer, Juse Ju trifft immer den richtigen Ton oder eben den wunden Punkt, wenn es um
zwischenmenschliche Beziehungen geht. Der Song Männer wird stilecht unter Einbeziehung der vorhandenen Showtreppe performt und ich kann den Spaß in Juses Augen sehen, auch wenn
ich mich mit zunehmender Moshpit-Aktivität immer weiter in den hinteren Teil des Musikzentrums zurückziehe.
Von der Bühne wird die Frage gestellt, wer denn heute mit dem Auto da ist bzw. überhaupt Auto fährt. Im Publikum werden Rufe wie "9-€-Ticket for live" oder "ÖPNV forever" laut. Wissen
diese Menschen überhaupt, dass das Leben auf dem Land mit dem ÖPNV kaum zu bewältigen ist? Sorry Kids, aber eure Meinung ist total opportun, wenn man in einer Stadt lebt, in der im
10-Minutetakt Busse und Bahnen fahren. Ich muss ständig über die A7 ins Büro pendeln und das ist keine vergnügungssteuerpflichtige Angelegenheit. Wahrscheinlich #ichhasseautos trotzdem so
fühlen. Der Song mischt das Publikum auf und ich bewundere, wie der Juse Ju auch die Parts von Panik Panzer bewältigt. Und weil wir gerade in der Antilopen Gang unterwegs sind, bietet
sich der Song #propaganda einfach an. Nach 2 Jahren Aluhut-Gemotze feiere ich diesen Song einfach nur und ich kann das Grinsen in meinem Gesicht einfach nicht unterdrücken.
Verschwörungserzählungen haben ja auch viel mit Angst zu tun. Und es gibt sehr viele Ängste, aber die berühmteste ist wohl die #germanangst, Mit einem Blick auf das umstehende Publikum
frage ich mich kurz, wer hier überhaupt alt genug ist, um ein Tocotronic-Zitat überhaupt versteht.
Wir reisen gemeinsam in die Vergangenheit des Jus-Meisters ... #tnt ist der Beweis, dass der Zivildienst in einer Psychiatrie wichtig ist, aber einem ganz schön zusetzen kann. Doch am
Ende kann jeder Ort eine Klapse sein und wer hätte sich nicht schon einmal hunderttausend Tonnen TNT gewünscht, um dem Elend der Lohnarbeit ein Ende zu bereiten? Ich kann mich
jedenfalls nicht von diesem Gedanken freisprechen. Juse erzählt von seiner Kindheit in Japan und wie er seit vielen Jahren die Songideen im Ping Pong-Verfahren mit seinem Kumpel Nikita
Gorbunov hin und her spielt. #modelintokio ist nur ein Ergebnis dieser fruchtbaren Zusammenarbeit. Nikita begleitet den Song mit der Gitarre und wo er die eh schon mal in der Hand hat,
liegt es nah, dass der nächste Song #gleisbett ist.
Juse Ju hat einen besonderen Bezug zu Hannover, denn sein Bruder Max wurde hier geboren, während Papa Hütter an der Universität angestellt war. Und auch der Jus-Meister scheint sich in unserer Landeshaupt ganz wohl zu fühlen. Angeblich soll das Konzert jetzt zu Ende sein und ich könnte es Juse nicht verdenken, wenn er sich nach dieser heißen Show in den Feierabend verabschiedet. Aber wie schon erwähnt, scheint Juse sich wohlzufühlen und so gewinnen wir den Flirt, um die Zugabe. Ja heute ist es heute kein Kampf und kein Battle, sondern ein sehr heißer Flirt, aber wir enden nicht gemeinsam in der Kiste, sondern werden mit einer fulminanten XXL-Zugabe belohnt.
Juse Ju hat einen besonderen Bezug zu Hannover, denn sein Bruder Max wurde hier geboren, während Papa Hütter an der Universität angestellt war. Und auch der Jus-Meister scheint sich in unserer Landeshaupt ganz wohl zu fühlen. Angeblich soll das Konzert jetzt zu Ende sein und ich könnte es Juse nicht verdenken, wenn er sich nach dieser heißen Show in den Feierabend verabschiedet. Aber wie schon erwähnt, scheint Juse sich wohlzufühlen und so gewinnen wir den Flirt, um die Zugabe. Ja heute ist es heute kein Kampf und kein Battle, sondern ein sehr heißer Flirt, aber wir enden nicht gemeinsam in der Kiste, sondern werden mit einer fulminanten XXL-Zugabe belohnt.
Es fühlt sich weird an, dass zu später Stunde #intro gespielt wird. Der Zugabenblock beginnt also episch und Juse Ju ist auf der Jagd nach dem perfekten Moment. Mittlerweile brennt der
Club lichterloh und der Schweiß scheint von der Decke zu tropfen. Ich fühle mich gerade wie die gegrillte Barbie-Puppe im Video zu Soundgardens Black Hole Sun. Die Stimmung
erreicht den Siedepunkt, denn wir sind im #modus und Juse holt sich Verstärkung aus dem Publikum auf die Bühne. Dieser Kai scheint das schon öfter gemacht zu haben und rappt sich
bravourös durch die Parts von Fatoni. Wir feiern uns durch die #berlinerpartybullen und kaum, dass ich mich einmal kurz umdrehe, hat sich Juse seines Shirts entledigt. Und ich gebe zu der
Anblick hat seinen eigenen Reiz, auch wenn das jetzt vielleicht sexistisch klingt. Für #legit entlässt der Jus-Meister Nikita aus der Unterstützerrolle und holt sich noch einmal Kai und
Phil aus dem Publikum auf die Bühne. Gemeinsamen improvisieren und rappen die drei sich durch den Song. Ich sag ja, einmal Freestyler immer Freestyler.
Mit berührenden Worten und #shibuyacrossing schickt Juse Ju uns nun endgültig in die Nacht. Ich muss dringend an die frische Luft und meine Seele taumelt durch die Welt und stolpert langsam zurück in die Realität. Nach einem kurzen Moment des Durchatmens schaue ich noch kurz am Merchstand vorbei. Ich kann einfach nicht widerstehen, ein Shibuya-Shirt im neuen Design zu erstehen.
Mit berührenden Worten und #shibuyacrossing schickt Juse Ju uns nun endgültig in die Nacht. Ich muss dringend an die frische Luft und meine Seele taumelt durch die Welt und stolpert langsam zurück in die Realität. Nach einem kurzen Moment des Durchatmens schaue ich noch kurz am Merchstand vorbei. Ich kann einfach nicht widerstehen, ein Shibuya-Shirt im neuen Design zu erstehen.
Auf dem Heimweg ist die Autobahn angenehm leer und Autoradio läuft der Zufallsgenerator heiß. Als ich um ein Uhr nachts todmüde und überglücklich ins Bett falle, läuft in meinem Kopf
immer noch Propaganda in Endlosschleife und trotzdem schaffe ich es irgendwie ein paar Stunden zu schlafen.
Ich danke Juse Ju für einen krass geilen Abend und den Support für diesen kleinen Konzertbericht.
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