Nach 3 Wochen Urlaub hat der Alltag mich in den letzten Tagen blitzschnell wieder eingeholt. Trotz der vielen Arbeit war es eine gute Woche, die heute mit einem Liedfett-Konzert ihren krönenden
Abschluss finden soll.
Die Musa ist einer dieser Wohlfühlorte ... mega nettes Personal und immer eine tolle Atmosphäre. Der Abend kann also nur gut werden. Am Einlass ist alles total entspannt. Ich mache es mir mit
einem Kaltgetränk am Bühnenrand gemütlich und beobachte das bunte Treiben der unterschiedlichsten Menschen, denn es ist noch Zeit zu vertrödeln ehe es hier zur Sache geht. Urplötzlich hat das
Warten ein Ende, Liedfett entern die Bühne und das Konzert beginnt. Ring frei für einen Abend in #3g, denn das #schmierlappenkommando itself ist am Start.
Mein Platz vor der Bühne reduziert sich auf ein Minimum, aber "es ist egal, ich bin so frei" und verliere mich in der "akustischen Punkshow". Von hinten drängt das Publikum in
Richtung Bühne nach und wir verschmelzen zu einer glücklichen Menschenmasse ... wen kümmert jetzt noch dieses blöde Covid-19. Wir sind ausgehungert und fest entschlossen das Leben zu feiern, da
hilft nur noch #billigerwein.
Das Publikum in der proppenvollen Musa verwandelt sich in einen riesigen #papagei und ich stelle mal wieder fest, dass die Situation an Absurdität kaum zu überbieten ist. Es ist heiß, die
Stimmung kocht, ich habe kaum noch Platz mich zu bewegen und bin trotzdem selig. Ich verliere mich im Augenblick, bin sozusagen "lost in space" und finde mich auf einem #ball wieder, "der
ziemlich schnell rotiert". Die Stimmung ist großartig und der Abend hält einige Überraschungen bereit. Sprinder wandelt seit ein paar Monaten auf Solo-Pfaden und will heute Songs aus seinem
Repertoire zum Besten geben. Wir verwandeln uns in #wanderer ... "wir ruhen uns aus", um direkt im Anschluss mit Liedfett im musikalischen Himmel zu versinken. "Die Sterne leuchten
nur [für uns] und [unsere] Scheuklappen ... #gibmirdeinenfinger führt zu einer großen Publikums-Verbrüderung. Liedfett setzen sich seit Jahren für Viva Con Agua ein und kaum ein
anderer Titel zeigt so sehr auf die Missstände der Welt wie #plastik ... eine lebenswerte Umwelt für alle kann doch nicht zuviel verlangt sein. Doch stattdessen vermüllen wir diesen einzigartigen
Planeten mit (Mikro-)Plastik und lassen es die Schwächsten dieser Welt ausbaden ... "5 Billionen Plastikteile fliegen um die Welt ... 5 Billionen Plastikteile töten uns schon
bald".
#timing ist ein harter cut, aber wir "nehmen uns die Zeit und tragen Sonnenbrille" und ich frage mich "Ist das schön oder irre?". Wer jetzt noch der Realität
entfliehen will nutzt #dasloch oder schmeißt sich in die "Wall of death" bzw. in den "Moshpit der Liebe". Die Musa ist nur noch pure Liebe und wir feiern #schönedinge aus den aktuellen Solo-Album
von Lucas Uecker. Um mich herum fliegt Konfetti und ich sende der Zivilisation schöne Grüße. "So schöne Dinge sind auf'm Weg und ich geh ihnen entgegen" ... Realität und Alltag kümmern
mich gerade überhaupt nicht mehr. Obwohl ich nur den einen Autofahrer-Drink getrunken habe, fühle ich mich berauscht. Und #paranoia versetzt mich in eine Zeit zurück, in der Phillip noch mit
einem Cajon auf der Bühne saß statt mit einem voll ausgestattetem Drum-Set. Sprinder ist nach der langen Zwangspause und dem gestrigen Gig ganz schön außer Atem, aber auch er ist von der Göttin
der Musik besessen und gönnt uns und sich keine Verschnaufpause.
#sowiedubist wirbelt meine Synapsen durcheinander und treibt mir die Tränen in die Augen. Ich liebe diesen Song, denn er erdet mich und gibt mir Hoffnung, denn "so bin ich, jetzt kommst
du". Das Publikum ist eine große Familie und gemeinsam wehen wir als #blätter im Wind .... woohooo. Sprinder präsentiert mit #karma noch einen trustinone-Song ... "Gott ist tot und wir
sind pure Liebe".
Liedfett lassen noch einmal den Phoenix aus der Flasche und fragen #werhatmichgeschubst und der "Moshpit der Liebe" übernimmt noch einmal die Regie in der Musa.
Seit einigen Monaten steht nicht mehr Mr. Love am Bass, sondern der geniale John Winston Berta. Ja, okay ich hab eine Schwäche für leidenschaftliche Bassist*innen, aber dieser Typ ist einfach nur
grandios. Und Sprinder hat nicht ganz unrecht, wenn er skandiert "keiner spielt Bass härter als John Winston Berta". Johnny ist aber nicht nur mit Liedfett unterwegs, sondern auch
multi-instrumentaler Solo-Künstler und so bekommen wir #shootingstars auf die Ohren und in die Herzen gespielt. Einem Hurricane gleich wirbelt Johnny über die Bühne und nimmt das Publikum für
sich ein. Ob ich 2023 wohl die Gelegenheit bekommen werde mir Johnnys Solo-Programm anzugucken. Nach diesem außergewöhnlichen Solo-Ausflug haben Liedfett genau den richtigen Song, um uns wieder
einzufangen.
Die Band hat in ihrer musikalischen Vergangenheit gekramt und #lunasiehtdunkel hervor gezaubert ... es ist Zeit zum Klar kommen mit Liedfett und die Angst bei der Hand zu nehmen. Ich
schwebe auf der Musik davon und liebe mein Leben gerade über alle Maßen. Lucas hat eine #räuberleiter für uns dabei und neben mir passieren abgefahrene Sache ... kurzerhand werden
Rollstuhlfahrer*innen huckepack genommen, um angemessen mitfeiern zu können. Überhaupt wird hier viel Rücksicht auf (zwang-)sitzendes Publikum genommen, egal wie doll der Pogo-Pulk hier feiert.
Vielleicht einer der Gründe warum ich diese Konzerte so liebe. Nach Lucas spielt auch Johnny noch eine Solo-Nummer ... #fadeaway ist ein Song, um sich in Bass-Klängen zu verlieren. Die Frage
#kommstdumit stellt sich mir also nicht wirklich, denn ich bin schon da. Mit dem #kater soll dann alles vorbei sein, aber ohne Zugaben geht es einfach nicht.
Egal wie anstrengend der Abend für die Band war, sie geben mir das Gefühl, dass sie die Zugaben nur allzu gerne für uns spielen wollen. Wir machen noch ein letztes Mal mit Lucas den #kopffrei und
üben uns in #körperlicherselbstverteidigung und als es dann endgültig vorbei sein soll, sagen wir #scheißdrauf.
Ich bin völlig durch, die Frisur ist ruiniert, mein Körper wird mich morgen hassen, aber mein Kopf ist frei und mein Herz ist voller Liebe und Musik. Morgen ist Keiler-Konzert und ich hoffe
gerade einfach nur, dass der Muskelkater nicht allzu heftig ausfällt. Doch den Weg nach Hause trete ich selig an, den morgen ist halt erst morgen und in diesem Augenblick bin ich sehr, sehr
glücklich.
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